Zurück zur Übersicht

Deutschlands größtes Mieterstromprojekt: Ein Meilenstein für urbane Solarenergie

Veröffentlicht

2.5.2025

Autor

Louisa Knoll

Kurzüberblick:

Projektstart: 15. Januar 2025 Technisches Modell: Virtuelles Summenzählermodell (vSZ)
Ort: Berlin Messinfrastruktur: Moderne Messeinrichtungen (mME) + Smart-Meter-Gateways (SMGW)
Beteiligte Wohnungsbaugenossenschaften: WBG „Treptow Nord“ eG Wohnungsgenossenschaft Johannisthal eG GWG „Berliner Bär“ eG Digitale Plattform: metergrid Software (inkl. Abrechnung, Visualisierung, Vertragsmanagement
Technische Umsetzung: Calor Energy GmbH Größe der PV-Anlagen: 4,7 MWp Gesamtleistung
Messstellenbetrieb: metiundo GmbH Versorgte Wohneinheiten: ≈ 3.000
Reststromlieferant: Rabot Energy Ziel: Wirtschaftliche und sozialverträgliche Energiewende im urbanen Raum

Wie metergrid gemeinsam mit Berliner Genossenschaften Mieterstrom in neuer Dimension realisiert 

Am 15. Januar 2025 fiel der Startschuss für das bisher größte Mieterstromprojekt Deutschlands. In enger Zusammenarbeit mit drei Berliner Wohnungsbaugenossenschaften haben wir von metergrid ein Mieterstromprojekt, also ein gemeinschaftliches und dezentrales PV-Versorgungsmodell, mit einer installierten Gesamtleistung von 4,7 Megawatt peak (MWp) realisiert – genug, um die bis zu 3.000 ansässigen Wohneinheiten mit lokal erzeugtem Sonnenstrom zu versorgen. 

Das Projekt ist nicht nur in seiner Größenordnung einzigartig und bemerkenswert, sondern auch durch seine technologische Struktur: Es basiert auf dem fortschrittlichen virtuellen Summenzählermodell (vSZ), das eine präzise und bedarfsgerechte Stromverteilung wie auch eine genaue Abrechnung der Energieflüsse ermöglicht.

Technologische Grundlage: Das virtuelle Summenzählermodell (vSZ)

Das technische Herzstück des Projekts bildet das virtuelle Summenzählermodell (vSZ). Dieses Modell ersetzt einen zentralen physischen Summenzähler durch eine digitale Lösung, die auf der intelligenten Erfassung aller Energieflüsse basiert. Hierzu kommen moderne Messeinrichtungen (mME) zum Einsatz, deren Daten über Smart-Meter-Gateways (SMGW) viertelstundengenau ausgelesen werden.

Ein SMGW kann dabei in einem 1:n-Verhältnis mehrere Zähler bündeln. Die erfassten Verbrauchs- und Einspeisedaten werden sowohl über die offizielle Marktkommunikation als auch direkt an die metergrid Softwareplattform übermittelt. Dort erfolgt die verbrauchsgerechte Zuordnung des erzeugten Stroms, ergänzt durch eine transparente Visualisierung der Daten.

Ein großer Vorteil: Auf einen physisch installierten zentralen Summenzähler kann vollständig verzichtet werden. Gerade bei einem Projekt mit mehreren Zählpunkten bietet das vSZ eine skalierbare und effiziente Lösung für komplexe Verbrauchsstrukturen.

Präzise Datenerfassung per Smart-Meter-Gateway (SMGW)

Die Smart-Meter-Gateways bilden die Schnittstelle zwischen Photovoltaikanlage, Verbrauchszählern und Softwareplattform. Sie erfassen sowohl die Stromerzeugung als auch den Verbrauch in kurzen Intervallen und leiten die Daten sicher weiter. Dies ermöglicht eine rechtssichere Abrechnung auf Basis tatsächlicher Verbrauchswerte – und bildet zugleich die Grundlage für eine automatisierte und digitale Energieverwaltung.

Digitale Plattform: Verwaltung, Abrechnung, Visualisierung

Die Softwarelösung von metergrid bildet alle relevanten Prozesse des Mieterstrommodells digital ab. Das umfasst:

  • Die Abrechnung auf Basis viertelstundengenauer Verbrauchsdaten
  • Das Vertragsmanagement inklusive automatisierter Verwaltung von Ein- und Auszügen
  • Die Einhaltung regulatorischer Standards und Rechtskonformität (z.B, bei der Abrechnung)
  • Die Visualisierung der Energieflüsse, sowohl für Bewohner als auch für die Wohnungsbaugesellschaften

Besonders hervorzuheben ist die Skalierbarkeit der Lösung: Selbst bei mehreren tausend Stromkunden  können alle Vorgänge automatisiert und effizient verarbeitet werden. Genau diese Eigenschaft macht das Modell wirtschaftlich tragfähig – ein zentrales Kriterium bei einem Projekt dieser Größenordnung.

🔗Du möchtest mehr über unsere Software erfahren? Klicke hier

Reststromversorgung

Die Reststromversorgung erfolgt durch Rabot Energy. Als erfahrener Marktteilnehmer stellt das Unternehmen sicher, dass alle Wohneinheiten auch dann zuverlässig mit Strom versorgt werden, wenn die Photovoltaikanlagen nicht genug Energie liefern – etwa nachts oder bei geringer Sonneneinstrahlung. Rabot Energy übernimmt dabei sowohl die Einspeisung von Netzstrom in das virtuelle Modell als auch die Lieferantenrolle im regulatorischen Sinne. Zudem verantwortet das Unternehmen die vollständige Abwicklung der GPKE-konformen Prozesse, etwa bei Tarifwechseln, Mieterwechseln oder Neueinzügen. So wird eine lückenlose, rechtssichere und kontinuierliche Versorgung über den Eigenstrom hinaus gewährleistet.

Sozialverträglichkeit und Klimaschutz in einem Projekt vereint

Die Relevanz des Projekts geht weit über die Technik hinaus: Es senkt nachhaltig die CO₂-Emissionen, indem lokal erzeugter Strom direkt am Ort der Erzeugung genutzt wird. Gleichzeitig profitieren Mieterinnen und Mieter von günstigeren Stromtarifen, da der Strom aus der Photovoltaikanlage in der Regel unter dem Arbeitspreis herkömmlicher Anbieter liegt. Dieses Mieterstromprojekt im großen Stil ist ein Paradebeispiel für das Potential und die Wichtigkeit einer urbanen Energiewende.

Co-Founder Johannes Mewes fasst die Bedeutung des Projekts treffend zusammen: „Es zeigt, dass nachhaltige Energieversorgung im großen Maßstab auch in komplexen urbanen Strukturen funktionieren kann.“

Starke Partnerschaften für starke Wirkung

Dass ein Projekt dieser Größenordnung gelingt, liegt nicht zuletzt an der klaren Rollenverteilung und einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe:

  • Die WBG „Treptow Nord” eG, die Wohnungsgenossenschaft Johannisthal eG und die GWG „Berliner Bär“ e.G. stellen ihre Bestände zur Verfügung und ermöglichen so die Versorgung tausender Mieter mit günstigem Solarstrom.
  • Die Calor Energy GmbH verantwortet als Generalunternehmer die technische Umsetzung.
  • Rabot Energy bringt als erfahrener Marktteilnehmer die Lieferantenperspektive in das Mieterstrommodell ein.
  • Die metiundo GmbH kümmert sich als Messstellenbetreiber um die Zählpunkte.
  • metergrid selbst verantwortet die technische Plattform, die Umsetzung des Mieterstrommodells und die gesamte prozessuale Abwicklung – von der Messdatenerfassung über die Kundenbetreuung bis zur rechtssicheren Abrechnung.

Zukunftsfähigkeit und Blaupause für weitere Projekte

Das Berliner Projekt beweist: Mieterstrom ist skalierbar. Die eingesetzte Infrastruktur zeigt, dass auch große Bestände über viele Gebäude hinweg wirtschaftlich mit Solarstrom versorgt werden können. Die Kombination aus digitaler Plattform, vSZ-Modell und automatisierter Abwicklung schafft einen neuen Standard.

Julian Schulz, Mitgründer von metergrid, bringt die Vision auf den Punkt: „Unsere Vision ist es, durch technische Lösungen nachhaltiges Wohnen überall zugänglich zu machen. Das aktuelle Projekt legt dafür den Grundstein

Das Projekt in Berlin soll ein Startschuss für eine neue Generation von Mieterstromprojekten sein – digital, nachhaltig und sozial. Jetzt mit Mieterstrom starten.

Möchtest du noch mehr unserer Praxisbeispiele entdecken?
🔗Referenzprojekte ansehen

Diese Infos könnten dich auch Interessieren:

🔗Was sich 2025 in der PV-Branche geändert hat: Neue Gesetze und Pflichten im Überblick

🔗Mieterstrom und Klimaneutralität: Ein Beitrag zur Agenda 2045

🔗metergrid Plus: Premium-Service für die Umsetzung von Mieterstromprojekten

No items found.
No items found.
No items found.
No items found.
No items found.

Jetzt im metergrid Newsletter anmelden

Vielen Dank für deine Newsletter-Anmeldung.
Oops! Something went wrong while submitting the form.