Zurück zur Übersicht
Solarförderung in Hamburg 2025: Zuschüsse für grüne Dächer
Veröffentlicht
14.7.2025
Aktualisiert
14.7.2025
Autor
Louisa Knoll

Aktuelle Zuschüsse für PV-Anlagen in Hamburg
Die Energiewende ist eine der zentralen Aufgaben unserer Zeit. Sie bedeutet nicht nur den Abschied von fossilen Energieträgern, sondern auch eine nachhaltige Gestaltung unserer Städte. Damit das gelingt, braucht es Anreize, sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene.
In diesem Blog werfen wir einen Blick nach Hamburg und die regionalen Maßnahmen zur Bezuschussung des Solarausbaus. Staatliche Programme wie die KfW-Förderung oder der EEG-Einspeisetarif lassen sich mit den Hamburger Förderungen kombinieren. Einen Überblick über die bundesweiten Zuschüsse findest du hier: Photovoltaik Förderung 2025: Zuschüsse, Kredite, Vergünstigungen im Überblick
In Hamburg gibt es zwei zentrale Förderbereiche, die beim Thema Solar relevant sind:
- Die Hamburger Gründachförderung, die Zuschüsse für begrünte Dächer vergibt – auch in Kombination mit Photovoltaik.
- Die Solaroffensive Hamburg, ein Informations- und Beratungsangebot zur Steigerung der Solarenergie-Nutzung.
Wichtig zu wissen: Hamburg hat eine Solarpflicht für bestimmte Gebäude. Regionale Zuschüsse speziell für PV-Anlagen oder Batteriespeicher gibt es aktuell leider nicht. Hier kann auf bundesweite Förderungen zurückgegriffen werden.
.png)
1. Die Hamburger Gründachförderung: Solarförderung in Verbindung mit Dachbegrünung
Was ist die Hamburger Gründachförderung?
Die Hamburger Gründachförderung unterstützt Eigentümer:innen, die ihre Dächer freiwillig begrünen, unabhängig davon, ob es sich um Wohngebäude, Gewerbeobjekte oder Infrastrukturbauten handelt. Ziel ist es, Gebäude klimaresilienter zu machen, die Verdunstungskühlung zu fördern und die Stadt ökologisch für Mensch und Tier aufzuwerten (Erfahre mehr in unserem Blog über die Vorteile von Dachbegrünung). Gefördert werden sowohl Dach- als auch Fassadenbegrünungen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Auch Kombinationen von Dachbegrünung und solarer Energiegewinnung werden gefördert. Wobei nicht direkt die PV-Module oder Solarthermie-Kollektoren bezuschusst werden.
Förderhöhe und Zielgruppen
Die Förderung beträgt – je nach Antragsteller – bis zu 60 % der anerkannten Kosten. Dabei sind verschiedene Zuschüsse für Privatpersonen, kleine Unternehmen und größere gewerbliche Akteure vorgesehen:
- Private Selbstnutzer:innen und WEGs: pauschal 60 % Zuschuss
- Kleinunternehmen: ebenfalls 60 %
- Mittlere Unternehmen: 50 %
- Großunternehmen: 40 %
Maximal können pro Gebäude bis zu 100.000 € bezuschusst werden.
Zuschüsse für Gründächer in Kombination mit Photovoltaik
Besonders relevant für die Solarbranche ist: Die Kombination von Gründach und Solaranlage wird zusätzlich bezuschusst. Zwar werden die Module selbst nicht gefördert, aber die notwendigen Zusatzmaßnahmen:
- Unterkonstruktion der Solaranlage: Zuschuss von 40–60 % der anerkannten Kosten, maximal 50 €/m² Modulfläche
- Nachrüstung eines Wurzelschutzes: ebenfalls 40–60 %, maximal 10 €/m²
- Maßnahmen zur Verbesserung der Tragfähigkeit (Statik): 40–60 %, bis zu 30 €/m²
- Freiraumnutzung mit zusätzlichem Regenwasserrückhalt: 40–60 %, max. 100 €/m² bei bestimmten Bedingungen
Wichtig: Die Förderung muss vor Beginn der Maßnahme beantragt werden. Bereits abgeschlossene Liefer- oder Leistungsverträge führen zum Ausschluss.

2. Solaroffensive Hamburg: Beratung und Bündnis für mehr Solarenergie
Die Solaroffensive Hamburg ist ein regionales Bündnis, das die Energiewende direkt auf Hamburgs Dächer bringt. Im Zentrum steht ein stärkerer Ausbau von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen, vor allem auch im Mieterstromkontext, also bei gemeinschaftlich genutzten Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern. Die Offensive unterstützt nicht mit Geldern, sondern kostenlosem Expertenwissen.
Die Initiative wurde von der Hamburger Klimawoche und der Bürgerenergiegenossenschaft EnergieNetz Hamburg eG ins Leben gerufen und wird von vielen Akteuren unterstützt.
Ziel ist es, den Anteil der Stromerzeugung aus PV in Hamburg deutlich zu steigern. Dabei hilft Beratung, Vernetzung und konkrete Projektumsetzung.
Kostenlose Beratung durch die Solaroffensive Hamburg
Die Solaroffensive bietet eine kostenfreie und praxisnahe Erstberatung rund um:
- PV auf Bestandsgebäuden und Neubauten
- Mieterstrommodelle und ihre rechtlichen/technischen Rahmenbedingungen
- Wirtschaftlichkeitsrechnungen und Fördermöglichkeiten
Zielgruppen sind insbesondere Hauseigentümer/Vermieter, Wohnungsgesellschaften, Mieter und öffentliche Einrichtungen. Die Initiative setzt sich u.a. dafür ein, Hemmschwellen für Solarstrom in Mehrfamilienhäusern zu senken und so das Potenzial urbaner Dachflächen optimal zu nutzen.
3. Die Solardachpflicht in Hamburg: Verpflichtung statt Förderung
Im Gegensatz zu den vorgestellten Programmen handelt es sich bei der Solardachpflicht in Hamburg nicht um eine Förderung, sondern um eine gesetzliche Vorgabe. Seit Anfang 2023 sind Bauleute in Hamburg verpflichtet, bei Neubauten sowie bei grundlegenden Dachsanierungen geeigneter Bestandsgebäude Photovoltaikanlagen zu installieren. Ziel dieser Regelung ist es, die solare Stromerzeugung stadtweit auszuweiten und so einen verbindlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Die Pflicht gilt für Wohn- und Nichtwohngebäude ab einer bestimmten Größe, wobei Ausnahmen und Befreiungen im Einzelfall möglich sind, z.B. bei technischer Ungeeignetheit oder wirtschaftlicher Unzumutbarkeit.
Zwar wird die Umsetzung der Solardachpflicht auf Landesebene nicht finanziell unterstützt, jedoch können für ihre Umsetzung deutschlandweite Förderprogramme wie KfW-Kredite oder im Mehrfamilienhauskontext auch der Mieterstromzuschlag in Anspruch genommen werden.
Gibt es eine Solarförderung in Hamburg?
Jein. Eine direkte Förderung ausschließlich für Photovoltaikanlagen gibt es aktuell nicht. Zuschüsse werden nur im Zusammenhang mit der Hamburger Gründachförderung vergeben, also wenn eine PV-Anlage auf einem begrünten Dach installiert wird. Diese gelten aber nur für Zusatzmaßnahmen wie die Solar-Unterkonstruktion. Für reine PV-Anlagen ohne Begrünung existieren auf Landesebene keine Zuschüsse. Die gute Nachricht: Bundesweite Förderprogramme (wie KfW-Kredite oder der Mieterstromzuschlag) können in Hamburg genutzt werden.
Kann ich eine Solaranlage über die Hamburger Gründachförderung bezuschussen lassen & welche Förderungen können zusätzlich genutzt werden?
Zum Teil. Gefördert wird nicht die PV-Anlage selbst, sondern bauliche Maßnahmen, die im Zusammenhang mit der Begrünung stehen, z. B. die Unterkonstruktion der Solaranlage, ein zusätzlicher Wurzelschutz, Maßnahmen zur statistischen Verstärkung oder zur Regenwasserrückhaltung. Je nach Maßnahme gibt es einen Zuschuss von 40–60 % der anerkannten Kosten.
Auch wenn es auf Landesebene keine direkte PV-Förderung gibt, können in Hamburg alle deutschlandweiten Förderprogramme genutzt werden. Dazu gehören z. B.:
- KfW-Kredite für PV und Speicher
- Förderungen nach dem EEG (Einspeisevergütung)
- Mieterstromzuschlag für Mehrfamilienhäuser
Ein Überblick zu diesen Programmen findet sich hier: Photovoltaik Förderung 2025 – alle Zuschüsse im Überblick
Welche baulichen Voraussetzungen gelten für eine PV-Gründach-Kombination mit Förderung?
Das Dach muss mindestens 20 m² Nettovegetationsfläche aufweisen, die Dachneigung darf maximal 30° betragen. Bei Neubauten ist eine Substratdicke von mindestens 12 cm nötig, im Bestand mindestens 8 cm. Nur bei Einhaltung dieser Vorgaben können PV-Zusatzmaßnahmen wie die Solaranlagen-Unterkonstruktion gefördert werden.
Wie und wann muss der Förderantrag gestellt werden & wie läuft der Antragsprozess für die Hamburger Gründachförderung ab?
Der Antrag auf Förderung muss vor Beginn des Vorhabens gestellt und bewilligt werden. Als Vorhabenbeginn gilt bereits der Abschluss von Liefer- oder Werkverträgen. Es lohnt sich also, frühzeitig die IFB Hamburg oder das zuständige Fachamt zu kontaktieren und die erforderlichen Unterlagen einzureichen.
Nach Kontaktaufnahme mit der IFB Hamburg wird der Antrag auf dem entsprechenden Formular eingereicht, inklusive aller geforderten Unterlagen (z. B. Baupläne, Kostenaufstellungen, ggf. Selbsterklärung für Unternehmen). Erst nach schriftlicher Bewilligung darf mit dem Vorhaben begonnen werden. Nach Abschluss wird die Maßnahme überprüft und der Zuschuss ausgezahlt.
Wo bekomme ich Hilfe bei der Planung einer Solaranlage in Hamburg?
Die Solaroffensive Hamburg ist eine kostenfreie, unabhängige Anlaufstelle. Sie bietet Beratung zu:
- technischen Möglichkeiten für PV auf Neubauten und Bestandsdächern
- Wirtschaftlichkeitsanalysen
- rechtlichen Rahmenbedingungen (v. a. bei Mieterstrommodellen)
- geeigneten Partnerunternehmen für die Umsetzung
Getragen wird sie u. a. von EnergieNetz Hamburg, Greenpeace Energy, Hamburg Energie und weiteren erfahrenen Akteuren der Energiewende.