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Dein Leitfaden für den Winter: Tipps für PV-Anlagen, Batteriespeicher und Wärmepumpen
Veröffentlicht
18.12.2024
Autor
Louisa Knoll
Der Winter bringt kürzere Tage, tiefere Temperaturen und mitunter Schnee und Eis – keine optimalen Bedingungen für die Solarstromerzeugung. Nur etwa 30 Prozent des Jahresertrags einer Photovoltaikanlage wird im Winterhalbjahr erzielt. Doch keine Sorge: Mit der richtigen Vorbereitung können PV-Anlagen, Batteriespeicher und Wärmepumpen auch in der kalten Jahreszeit effizient arbeiten. Hier findest du die wichtigsten Tipps und Tricks, um deine Anlagen winterfest zu machen.
PV-Anlagen: Stromerzeugung im Winter
Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenlicht in Strom um und sind das Herzstück vieler nachhaltiger Energieversorgungssysteme. Doch im Winter ist ihre Leistungsfähigkeit durch kürzere Tage und Wetterbedingungen eingeschränkt. Hier erfährst du, wie du die Effizienz deiner Anlage auch in der kalten Jahreszeit erhöhen kannst.
Schneelast überprüfen: Die meisten Solaranlagen sind so konstruiert, dass sie auch größere Schneemengen tragen. Dennoch lohnt es sich, bei anhaltend hoher Schneelast eine Fachperson hinzuzuziehen, um die Module gegebenenfalls zu reinigen.
Neigungswinkel anpassen: Flexibel montierte PV-Module können im Winter neu ausgerichtet werden, um die tiefer stehende Sonne besser einzufangen. Das steigert den Ertrag.
Beschattung kontrollieren: Im Winter können kahle Bäume für weniger Beschattung sorgen. Dennoch steht die Sonne tiefer, sodass sich die Lichtverhältnisse gegenüber dem Sommer verändern können. Eine Überprüfung ist sinnvoll, falls Sträucher oder andere Hindernisse Schatten werfen.
Schnee und Eis ggf. entfernen: Schneebedeckte Module müssen in der Regel nicht gereinigt werden, da der Ertragsverlust minimal ist. Sollte eine Reinigung notwendig sein, lasse diese von Profis durchführen. Vermeide Eiskratzen oder warmes Wasser, um die Module nicht zu beschädigen.
Selbstreinigung nutzen: Die Neigung und glatte Oberfläche der Module sorgen oft für ein selbstständiges Abgleiten von Schnee. Zusätzliche Maßnahmen sind meist nicht erforderlich.
Temperaturen und Wirkungsgrad: Kälte schadet den Modulen nicht – im Gegenteil: Niedrigere Temperaturen verbessern den Wirkungsgrad. Daher bleibt die Leistung stabil.
Schutz vor Hagel und Eisbildung: Module sind oft mit automatisierten Verfahren ausgestattet, um Oberflächenschäden zu verhindern. Behalte die Anlage trotzdem im Blick.
Spezielle Module für Wintereinsatz: Bei Gebäuden mit hohem Energiebedarf im Winter, wie Ferienhäusern in Skigebieten, können Module für diffuse Strahlung oder eine größere Dimensionierung sinnvoll sein.
Wärmepumpen: Effizient heizen, auch bei Minusgraden
Wärmepumpen nutzen die Umweltenergie aus Luft, Wasser oder Erde, indem sie diese mit einem speziellen Kältemittelkreislauf in nutzbare Wärme umwandeln. Dabei kann ein Teil des Strombedarfs durch PV-Anlagen gedeckt werden, was die Kombination besonders nachhaltig macht. Doch gerade im Winter gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten. Mehr Informationen zum Thema “PV-Anlagen und Wärmepumpen” findest du in unserem Blog.
Netzstrom als Unterstützung: Im Winter bleibt oft wenig Solarstrom für den Betrieb der Wärmepumpe übrig. Ein höherer Netzstrombezug ist daher unumgänglich.
Effiziente Heizleistung: Wärmepumpen funktionieren auch bei extremen Temperaturen zuverlässig. Luft-Wasser-Wärmepumpen erzeugen bei -20 °C Vorlauftemperaturen von über 50 °C.
Standortwahl: Stelle die Wärmepumpe frostsicher und windgeschützt auf, etwa direkt an der Gebäudewand oder in einem Carport. So vermeidest du Energieverluste durch abgekühlte Leitungen.
Vereisung vermeiden: Moderne Modelle besitzen Funktionen, um Vereisung zu verhindern. Achte darauf, dass dieses Feature integriert ist.
Gleichmäßig heizen: Ein gleichmäßiges Heizen verhindert das Auskühlen des Gebäudes und unterstützt die Effizienz der Wärmepumpe.
Gute Wärmedämmung: Eine gute Isolierung des Gebäudes reduziert den Energiebedarf und macht das Heizen mit der Wärmepumpe nachhaltiger.
Batteriespeicher: Strom clever nutzen
Ein Batteriespeicher ermöglicht es, den tagsüber erzeugten Solarstrom auch abends oder nachts zu nutzen. Im Winter, wenn weniger Strom produziert wird, ist ein gut abgestimmter Speicher besonders wertvoll. Erfahre hier, worauf du achten solltest, um die Speicherkapazität optimal zu nutzen. Mehr Informationen über Batteriespeicher findest du in unserem umfangreichen Blogartikel.
Dimensionierung prüfen: Im Winter wird oft weniger Strom gespeichert, da die PV-Anlage weniger produziert. Sorge dafür, dass der Speicher zur Dimensionierung der PV-Anlage passt, um eine optimale Nutzung zu gewährleisten.
Standortbedingungen: Speicher sollten kühl, trocken und geschützt stehen. Informiere dich über die spezifischen Anforderungen deines Herstellers.
Ladezyklen optimieren: Lade den Speicher so, dass er am Nachmittag voll ist und abends den Bedarf deckt. Vermeide ständiges Entladen oder Überladen, um die Lebensdauer zu erhöhen. Wichtig: Die Dimensionierung des Speichers sollte sowohl zur PV-Anlage als auch zu deinem Verbrauchsverhalten passen, um maximale Effizienz zu erzielen.
Winterschlaf: Wenn die Ertragslage sehr gering ist, kann es sinnvoll sein, den Speicher abzuschalten und den Strom direkt zu verbrauchen.
Eigenverbrauch steigern: Ein Batteriespeicher erhöht den Eigenverbrauch und macht die PV-Anlage auch im Winter rentabler.
Effizient durch die kalte Jahreszeit
Auch wenn der Winter herausfordernde Bedingungen für Solarenergie mit sich bringt, lässt sich mit der richtigen Planung und Pflege das Beste aus PV-Anlagen, Batteriespeichern und Wärmepumpen herausholen. Mit diesen Tipps bist du bestens gewappnet, um auch in der kalten Jahreszeit von nachhaltiger Energie zu profitieren.
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