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Gefahr der Dunkelflaute? - Lösungen für Photovoltaik bei schlechtem Wetter
Veröffentlicht
17.7.2024
Aktualisiert
24.11.2025
Autor
Louisa Knoll

Besonders in den Wintermonaten ist es ein stark diskutiertes Thema in den Medien: Die Sorge vor der Dunkelflaute. Doch was ist das eigentlich, und welche Lösungen gibt es für PV-Anlagenbetreiber?
Dunkelflaute: Das Wichtigste in Kürze
- Definition: Perioden mit gleichzeitig sehr geringer Sonnen- und Windenergieproduktion.
- Ursache für PV: Kaum oder keine Sonneneinstrahlung (z. B. im Winter oder bei dichten Wolken).
- Folge: Stark reduzierte Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen.
- Bedeutung für Stromversorgung: Erhöht den Bedarf an Reservekraftwerken, Speicherlösungen oder Importstrom.
- Herausforderung für Energiewende: Erfordert Planung für flexible Netze und gesicherte Energieversorgung trotz erneuerbarer Schwankungen.
- Gegenmaßnahmen: Stromspeicher installieren für mehr Unabhängigkeit von Wetter, Tageszeit und schwankender Solar-Stromproduktion
Was bedeutet das Risiko einer Dunkelflaute für Photovoltaik und Mieterstrom?
Besonders im Herbst und im Winter kommt es leicht zu Wetterlagen, bei denen es über einen längeren Zeitraum hinweg wenig Sonnenlicht gibt - bedingt durch weniger Stunden aktivem Tageslichts und häufig eher bewölktem Wetter mit erhöhtem Niederschlag. Gibt es gleichzeitig auch noch wenig Wind, ist von einer Dunkelflaute die Rede. Besonders im Bereich der erneuerbaren Energien sind viele Menschen besorgt, ob die Versorgung durch Solarstrom und Windenergie auch während einer Dunkelflaute gewährleistet ist (Im Gegensatz zur Sorge vor einem Blackout durch zu viel Sonnenlicht im Sommer). Doch es gibt Lösungen, wie insbesondere die Versorgung mit Solarstrom auch bei schlechtem Wetter gesichert werden kann.
Die gute Nachricht zuerst: Photovoltaikanlagen funktionieren auch bei schlechtem Wetter - allerdings mit geringerer Effizienz. Denn auch an bewölkten Tagen zapfen diese cleveren Kraftwerke die unsichtbare Energie der Sonne an und sorgen für ein grünes Zuhause. Im Folgenden erklären wir, wie PV-Anlagen auch bei diffusem Licht Strom erzeugen und welche Rolle Speichersysteme dabei spielen können.
Selbst bei Bewölkung: Warum deine PV-Anlage Energie liefert, auch in der Dunkelflaute
Auch wenn das Wetter grau ist und dicke Wolken den Himmel bedecken, heißt das nicht, dass deine Solaranlage untätig bleibt. Hier sind die wichtigsten Informationen dazu, wie diffuse Strahlung und moderne Technik dafür sorgen, dass du weiterhin Solarstrom erzeugst, und warum du dir als Besitzer einer PV-Anlage nicht allzu große Sorgen vor einer Dunkelflaute machen musst.
Wenn die Sonne hinter Wolken verschwindet, bedeutet das nicht, dass kein Licht mehr auf die Erde gelangt. Vielmehr wird das Sonnenlicht gestreut, und ein großer Teil davon erreicht die Erdoberfläche als sogenannte diffuse Strahlung. Diese besteht aus Photonen, die nicht mehr direkt von der Sonne kommen, sondern von Wolkentröpfchen, Staub oder anderen Partikeln in der Atmosphäre in alle Richtungen verteilt werden. Für Photovoltaik-Module ist genau das entscheidend: Sie können auch diese gestreuten Lichtanteile aufnehmen und in elektrischen Strom umwandeln. Natürlich ist die Leistung einer PV-Anlage an bewölkten Tagen geringer als bei strahlendem Sonnenschein. Je nach Wolkendichte kann die Stromproduktion im Vergleich zu einem sonnigen Tag um bis zu 80 % sinken. Bei leichter Bewölkung dagegen kann die Leistung oft noch 60–80 % des Spitzenwerts einer klaren Sonne erreichen.

Ein weiterer Grund zur Zuversicht: Die Technologie deiner Module spielt eine große Rolle. Moderne Solarmodule (z.B. solche mit Mono‑PERC- oder TOPCon-Zellen) sind gezielt auf gute Leistung auch bei schwachem, diffusem Licht optimiert. In Regionen, in denen oft Wolken am Himmel stehen, sind solche lichtempfindlichen Module besonders vorteilhaft. Außerdem helfen neuere Designs wie bifaciale Module, die Licht auch von der Rückseite aufnehmen können – das kann an bewölkten Tagen einen Zusatznutzen bringen. Das bedeutet schlussendlich, dass neuere Solaranlagen häufig weniger anfällig für eine Dunkelflaute sind als ältere Module.
Auch wenn deine Immobilie sich in einer Region befindet, in der es statistisch gesehen häufiger bewölkt ist (z.B. in einigen Regionen Norddeutschlands), lohnt sich eine PV-Anlage trotzdem. Der jährliche Stromertrag wird naturgemäß geringer sein als in sehr sonnigen Gebieten, doch Solarstrom leistet hier weiterhin einen wichtigen Beitrag zur dezentralen Energieversorgung. Wird ein Teil des Stroms, den du nicht selbst nutzen kannst oder der nicht aus der PV-Anlage stammt, durch Reststrom gedeckt, bist du unabhängig von jeder Wetterlage.
Um die ideale PV-Anlage für dein Haus zu finden und dabei regionale Gegebenheiten, die Dachneigung und weitere Faktoren zu berücksichtigen, ist es ratsam, vorab einen Experten hinzuzuziehen. Mit unserer Checkliste: PV-Anlage gehst du optimal vorbereitet in das Gespräch mit einer Solar-Fachperson. Sie bietet dir einen umfassenden Überblick über alle notwendigen Überlegungen und Schritte auf dem Weg zu deiner eigenen PV-Anlage.
Die Lösung: PV mit Stromspeicher für mehr Unabhängigkeit

Womöglich lohnt sich neben der PV-Implementierung bei deiner Immobilie auch die Integration eines Stromspeichers. Die Speicher haben vor allem ein Ziel - maximale Energieautarkie.
- Eigenverbrauch optimieren: Photovoltaik-Speichersysteme ermöglichen es, den selbst erzeugten Solarstrom auch dann zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. So kann der Eigenverbrauch optimiert und die Abhängigkeit vom Stromnetz verringert werden.
- Autarkiegrad maximieren: Mit einem ausreichend dimensionierten Speichersystem kann sogar ein hoher Grad an Autarkie erreicht werden. So kann der eigene Strombedarf weitestgehend selbst gedeckt werden.
- Fördermöglichkeiten: Für die Anschaffung von Photovoltaik-Speichersystemen gibt es auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene attraktive Förderprogramme. Diese können die Investition deutlich rentabler machen.
Ob sich ein Speichersystem für deine PV-Anlage lohnt, hängt stark vom individuellen Fall und den spezifischen Anforderungen ab. Verschiedene Faktoren wie der tägliche Stromverbrauch, die Größe der Photovoltaikanlage, regionale Sonnenscheindauer und finanzielle Aspekte spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Besitzt du bereits eine PV-Anlage und möchtest ein Mieterstromprojekt starten, bist aber unsicher, ob sie den Herausforderungen einer Dunkelflaute gewachsen ist, oder ob sie mit einem Stromspeicher kombinierbar ist? Oder möchtest du eine neue PV-Anlage für ein Mieterstromprojekt installieren lassen, die bestmöglich auch an schlechteres Wetter angepasst ist? In einem kostenlosen und unverbindlichen Beratungsgespräch informieren dich unsere Mieterstrom-Experten gern über deine Möglichkeiten und beantworten alle deine Fragen.
Weitere hilfreiche Informationen zu PV-Anlagen und Wärmepumpen im Winter findest du in unserem Blogbeitrag "Deine Solaranlage im Winter: Tipps für PV-Anlagen, Batteriespeicher und Wärmepumpen".
Häufige Fragen:
Was ist eigentlich eine Dunkelflaute und wann tritt sie auf?
Eine Dunkelflaute beschreibt Wetterlagen mit wenig Sonneneinstrahlung und gleichzeitig kaum Wind – typisch für Herbst- und Wintermonate (ca. Oktober bis Februar). Eine Dunkelflaute kann wenige Tage, aber im Extremfall auch mehrere Wochen andauern. Das bedeutet: Während einer Dunkelflaute erzeugen sowohl Solar- als auch Windkraft in dieser Zeit weniger Strom. Einige (angehende) PV-Anlagenbetreiber sind deshalb verunsichert, ob auch während einer Dunkelflaute genug Solarstrom produziert werden kann. Zum Glück produzieren PV-Anlagen auch bei schlechtem Wetter weiterhin Strom - je neuer das Modell, desto höher i.d.R. auch die Leistung selbst bei schlechtem Wetter mit nur diffuser Lichteinstrahlung. Ein Stromspeicher kann außerdem helfen, eine Dunkelflaute zeitweilig zu überbrücken.
Funktioniert meine PV-Anlage auch bei schlechtem Wetter?
Ja, PV-Anlagen erzeugen auch bei bewölktem Himmel Strom – nur eben weniger effizient. Denn sie nutzen nicht nur direkte Sonnenstrahlen, sondern auch die sogenannte diffuse Strahlung, die durch Wolken gestreut wird. Je nach Bewölkungsgrad kann die Leistung zwar um bis zu 80 % sinken – bei leichter Bewölkung ist der Unterschied aber oft nur minimal.
Was kann ich tun, um Strom bei Dunkelflaute zu sichern?
Die wichtigste Lösung: Speichersysteme.Mit einem Batteriespeicher kannst du Solarstrom vom Tag für die Nacht oder dunkle Phasen aufbewahren. So kannst du deinen Eigenverbrauch deutlich erhöhen und auch in Zeiten mit geringerer Produktion auf eigenen Strom zurückgreifen. In Kombination mit einem nachhaltigen Reststrombezug bleibst du jederzeit versorgt.
Lohnt sich ein Stromspeicher für meine PV-Anlage?
Ob sich ein Stromspeicher, bzw. Batteriespeicher für deine PV-Anlage lohnt, hängt von deinem Verbrauch, dem Standort, der Dachausrichtung und der Größe der PV-Anlage ab. Grundsätzlich gilt:
- Hoher Eigenverbrauch = mehr Nutzen vom Speicher
- Regionale Förderprogramme können die Investition deutlich attraktiver machen
- Wer langfristig autarker werden möchte, profitiert besonders von einem Speicher
Wir beraten dich gern dazu, ob und wann sich ein Speicher für dein Projekt lohnt.
Gibt es spezielle Module, die bei Dunkelflaute besser funktionieren?
Ja. Moderne PV-Module sind heute deutlich effizienter – auch bei diffusem Licht. Es gibt sogar Technologien, die speziell für lichtärmere Regionen entwickelt wurden und bei schwacher Sonneneinstrahlung gute Erträge liefern. Wenn du in einer Gegend mit vielen Wolkentagen lebst, beraten wir dich gern zur passenden Modulwahl.
