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Nachhaltig investieren mit ESG-Kriterien: Ein Leitfaden für die Immobilienwirtschaft
Veröffentlicht
25.11.2024
Autor
Louisa Knoll
In der heutigen Zeit rückt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus. In den letzten Jahren haben ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) zunehmend an Bedeutung gewonnen, insbesondere in der Immobilienbranche. Diese Kriterien helfen dabei, die Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen und Investitionen zu bewerten.
Was sind ESG-Kriterien im Allgemeinen?
ESG steht für Environment, Social und Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Diese drei Säulen bilden die Grundlage für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung und nachhaltige Investitionen.
- Environment: Hierbei geht es um den Einfluss eines Unternehmens auf die Umwelt. Dazu gehören beispielsweise der Energieverbrauch, die Emissionen von Treibhausgasen, Nachhaltigkeitsziele und die Ressourcennutzung.
- Social: Dieser Bereich umfasst die sozialen Auswirkungen eines Unternehmens. Dazu gehören beispielsweise die Arbeitsbedingungen, die Menschenrechte und die soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.
- Governance: Hierbei geht es um die Unternehmensführung und -kontrolle. Dazu gehören beispielsweise Transparenz, ethisch-korrektes Verhalten und die Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien.
ESG-Kriterien in der Immobilienwirtschaft
ESG-Kriterien gewinnen auch in der Immobilienwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Mit dem Trend zu mehr Nachhaltigkeit und verantwortungsvollem Wirtschaften rücken auch für Investoren ethische Anlagemöglichkeiten in den Vordergrund. ESG-Kriterien dienen ihnen dabei als Kompass, um den tatsächlichen Wert von Unternehmen, Fonds und Immobilien zu bewerten und diese hinsichtlich ökologischer und sozialer Aspekte zu beurteilen. Dies ermöglicht es ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen, die sowohl finanziell als auch ethisch langfristig vorteilhaft sind.
Vorteile von nachhaltigen Immobilien:
- Geringere Betriebskosten: Nachhaltige Gebäude sind energieeffizienter und haben somit geringere Betriebskosten.
- Wertsteigerung: Nachhaltige Immobilien sind oft attraktiver für Mieter und Käufer, was sich positiv auf den Wert der Immobilie auswirkt.
- Verbessertes Image: Unternehmen, die in nachhaltige Immobilien investieren, stärken ihr Image und positionieren sich als verantwortungsbewusste Akteure. Dies kann das Vertrauen der Kunden und Investoren erhöhen und zu einer positiven Öffentlichkeitsarbeit beitragen.
- Regulatorische Vorteile: Nachhaltige Immobilien erfüllen oft strengere Umweltauflagen, was zukünftige Anpassungen an neue Vorschriften reduziert.
- Langfristige Werterhaltung: Durch den Einsatz hochwertiger, nachhaltiger Materialien und Baupraktiken bleibt der Zustand der Immobilie länger erhalten, was die Instandhaltungskosten senkt und die Lebensdauer der Immobilie verlängert.
- Gesundes Raumklima: Nachhaltige Gebäude bieten oft bessere Luftqualität und natürliche Beleuchtung, was das Wohlbefinden und die Produktivität der Bewohner steigert.
- Finanzielle Anreize: Viele Regierungen bieten finanzielle Anreize, wie Steuervergünstigungen oder Förderungen, für nachhaltige Bauprojekte, was die Investitionskosten reduziert.
- Rendite: Nachhaltige Immobilien können durch innovative Konzepte wie Mieterstrom zusätzliche Einnahmequellen generieren. Mieter können direkt vom Gebäude produzierten Strom beziehen, was zusätzliche Erträge für den Immobilienbesitzer schafft und die Attraktivität der Immobilie weiter erhöht. Erfahre mehr über die vielen Vorteile von Mieterstrom in unserem Blog: Hier klicken
Verbindliche Standards im EU Regelwerk
Der Sustainable Finance Action Plan der EU, insbesondere die EU-Taxonomie und die EU-Offenlegungsverordnung schaffen erstmals verbindliche Kriterien für nachhaltige Immobilien. Diese Regelwerke verhindern willkürliche ESG-Definitionen oder Greenwashing und etablieren einheitliche Standards auf europäischer Ebene.
Welche Akteure sind in der Immobilienwirtschaft von ESG-Kriterien betroffen?
Die Auswirkungen von ESG sind entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Immobilienwirtschaft spürbar:
- Immobilienentwickler und -investoren: Sie tragen die Verantwortung für die Gestaltung und Umsetzung nachhaltiger Bauprojekte und Investitionen.
- Immobilienverwalter und -betreiber: Sie sind für den täglichen Betrieb und die Pflege von Immobilien verantwortlich und müssen dabei Umweltaspekte, soziale Belange und eine gute Unternehmensführung berücksichtigen.
- Investmentfonds und andere Finanzinstitutionen: Sie müssen ESG-Kriterien bei der Kreditvergabe und Investitionsentscheidungen berücksichtigen, da diese sich auf die Rentabilität von Immobilieninvestitionen auswirken können.
Welche Rolle spielen ESG-Kriterien in der Praxis?
Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien in der Immobilienwirtschaft hat vielfältige positive Auswirkungen:
- Umweltfreundliche Gebäude: Energieeffizienz, nachhaltige Bauweise, klimaresistente Bauweise, Abfallmanagement und Recycling sowie die Erhaltung der Biodiversität sind nur einige Beispiele für die ökologischen Aspekte, die bei der Planung und dem Bau von Immobilien eine Rolle spielen.
- Soziale Verantwortung: Die Schaffung von bezahlbarem und barrierefreiem Wohnraum, die Förderung von sozialer Integration und Gemeinschaftsbildung sowie die Gewährleistung fairer Arbeitsbedingungen und eines gesunden Wohnumfelds sind zentrale soziale Aspekte in der Immobilienwirtschaft.
- Verantwortungsvolle Unternehmensführung: Ethische Geschäftspraktiken, transparente Unternehmensführung, effektives Risikomanagement, Compliance und Rechtskonformität sowie die Einbeziehung von Stakeholdern und die Rechenschaftspflicht gegenüber allen Beteiligten sind die Eckpfeiler einer guten Governance in der Immobilienwirtschaft.
ESG-Kriterien sind nicht nur ein Trend, sondern ein Paradigmenwechsel in der Immobilienwirtschaft. Die Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien bei allen Immobilieninvestitionen und -projekten ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Entwicklung der Branche.
Mieterstrom und ESG-Kriterien: Eine Symbiose für nachhaltige Immobilien
Mieterstrom bezeichnet ein Energieversorgungsmodell, bei dem Strom direkt vor Ort durch eine Solaranlage auf dem Dach eines Wohngebäudes erzeugt und direkt an die Mieter im Gebäude geliefert wird. Dies birgt viele Vorteile für Mieter und Vermieter. Mieter profitieren durch sauberen und kostengünstigen Strom, während Vermieter eine jährliche Rendite erzielen und gleichzeitig den Wert ihrer Immobilie steigern. Klicke hier für mehr Infos rund um Mieterstrom und seine Vorteile.
Mieterstrom und ESG-Kriterien ergänzen sich ideal. Die Implementierung von Mieterstromprojekten trägt sogar maßgeblich zur Erfüllung der ESG-Kriterien bei, insbesondere im Bereich Umwelt und Soziales.
- Environment (Umweltaspekt): Durch die Nutzung von Solarenergie und anderen erneuerbaren Energiequellen wird der ökologische Fußabdruck einer Immobilie deutlich reduziert. Dies entspricht direkt den Umweltzielen der ESG-Kriterien, indem Emissionen und Energieverbrauch gesenkt werden.
- Social (Sozialer Aspekt): Mieterstrom kann die Lebensqualität der Bewohner verbessern, indem er nicht nur kostengünstigere Energie bereitstellt, sondern auch die Teilhabe an der Energiewende für Mietende ermöglicht. Bewohner von Mehrfamilienhäusern fanden bisher kaum Beachtung in dieser Transformation. Zudem können Mieterstromprojekte die Mieter-Gemeinschaft stärken, indem sie gemeinschaftliche Entscheidungsprozesse fördern und das Engagement der Mieter für umweltfreundliche Maßnahmen erhöhen.
- Governance (Unternehmensführung): Immobilienunternehmen, die Mieterstromprojekte initiieren, demonstrieren ihre Verpflichtung zu nachhaltiger Unternehmensführung. Zudem bleibt den Mietern die freie Entscheidung, ob sie am Mieterstromprojekt teilnehmen möchten oder nicht, wodurch ihre Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit gewahrt werden. Mit der passenden metergrid-Software kann eine transparente Kommunikation und Visualisierung der Verbräuche sowie eine EnWG-konforme Abrechnung sichergestellt werden - die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und Standards ist ein wesentlicher Bestandteil einer Unternehmensführung nach ESG-Kriterien.
Mieterstrom und ESG-Kriterien sind Schlüsselkomponenten für nachhaltige Immobilienkonzepte. Die Implementierung von Mieterstromanlagen trägt zur Erfüllung der ESG-Kriterien bei, steigert die Wirtschaftlichkeit der Immobilie und sichert langfristig den Wert des Investments.
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