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Mieterstrom als Mieterbindung: Warum grüne Energie Kündigungen reduziert
Veröffentlicht
11.9.2025
Aktualisiert
11.9.2025
Autor
Louisa Knoll

Wohnen entscheidet sich längst nicht mehr nur über Lage und Grundriss. Immer wichtiger wird, wie ein Gebäude energetisch aufgestellt ist: nachhaltig, bezahlbar, zukunftsfähig. Mieterstrom bündelt genau das. Solarstrom vom eigenen Dach fließt direkt in die Wohnungen und ist dabei greifbar, fair bepreist und ohne Komfortverlust. Für Eigentümer entsteht damit ein spürbarer Hebel in der Mieterbindung: Wer Energie als Vorteil im Alltag erlebt, ist zufriedener und bleibt so eher als Mieter bestehen.
Photovoltaik ist in der Breite angekommen und darf weiter wachsen
PV hat den Sprung vom „Kontrovers-Thema“ zum Publikumsliebling geschafft: Solar wird in der Nachbarschaft nicht nur toleriert, sondern positiv bewertet. Und zwar tatsächlich besonders dort, wo Menschen Anlagen selbst erleben können - in ihrer unmittelbaren Umgebung: 84 % der Befragten bewerten Solardächer in ihrer Nachbarschaft positiv, 71 % sprechen sich für Solarparks und 70 % sogar für neuartige Konzepte wie Agri-PV aus. Genau die Alltagserfahrung scheint laut dieser AEE-Studie die Zustimmung und Akzeptanz zu steigern.
Auf der anderen Seite wünschen Befragte laut einer Umfrage von LichtBlick, dass beim Neubau der Schwerpunkt weiterhin auf Solardächern liegt. 47 % der Befragten wünschen sich beim Bau neuer Kraftwerke Solaranlagen auf Dächern und 38 % Solarparks. Das ist deutlich mehr als jede andere Technologie! Atom- und Kohlekraftwerke sind absolut out, sie erreichen nur Werte im einstelligen Bereich. In Summe heißt das: Heute ist Solar in der Breite angekommen, morgen darf es noch stärker Teil des Stadtbildes sein.
Warum ist das für Mieterstrom wichtig? Mieterstrom ist als Begriff derzeit noch erklärungsbedürftig. So, wie Photovoltaik es vor einigen Jahren war. Die Studien zeigen, wenn etwas vor Ort erlebbar wird und Nutzen stiftet, steigt die Akzeptanz. Nähe schafft auch immer Teilhabe, das Gefühl dabei zu sein, seine Rolle in der Energiewende einzunehmen. Mieterstrom schafft genau diese Verbindung: Das Dach produziert, die Wohnung profitiert. Damit kann das Modell der gleichen Lernkurve folgen wie PV: Mit Aufklärung, Erfahrbarkeit und Transparenz vom Nischenthema zum selbstverständlichen Bestandteil moderner Wohngebäude.

Photovoltaik und Wohnungswahl: Energieeffizienz als Top-Kriterium
Wo Solar geschätzt wird und ein weiterer Ausbau gewünscht ist, wirkt das direkt auf den Mietmarkt. Eine Befragung von Aareal und YouGov zeigt: Für jede zweite befragte Person gehört die energetische Qualität der Wohnung, also gute Dämmung, effiziente Heizung, hochwertige Fenster, zu den ausschlaggebenden Suchfaktoren bei Wohnungen. Fast die Hälfte (45 %) ist sogar bereit, für nachweislich energieeffizientes Wohnen auch mehr Miete zu zahlen.
Das zeigt: Energie-Features sind damit nicht mehr nur „Nice-to-have“, sondern ein klarer Wettbewerbsvorteil für Eigentümerinnen, die auf eine grüne, verlässliche Energieversorgung setzen. PV-Mieterstrom erhöht die Attraktivität eines Hauses für Suchende und kann die Fluktuation im Bestand spürbar senken.
Vorteile von Mieterstrom: Vom Nachhaltigkeitskriterium zur urbanen Energielösung
Eine umweltfreundliche Energieversorgung ist für einen großen Teil der Wohnungssuchenden ein echtes Auswahlkriterium. Mieterstrom bietet genau das und noch vieles mehr. Er ist der Möglichmacher einer urbanen Energiewende. Statt neue Flächen zu versiegeln, werden bestehende Dächer quasi doppelt fürs Wohnen und für die Energieerzeugung genutzt. So kommt die Energiewende in die Städte, direkt ins Mehrfamilienhaus: lokal, sichtbar, teilbar.
Damit verbindet Mieterstrom ökologische, ökonomische und soziale Vorteile, die die Zufriedenheit erhöhen und Bindungen stärken:
- Spürbar günstiger: Bei gefördertem Mieterstrom gilt eine gesetzliche Preisobergrenze: max. 90 % des örtlichen Grundversorgungstarifs. Damit ist Mieterstrom per Gesetz günstiger als die Grundversorgung. Zusätzlich entfallen u. a. Netzentgelte, bestimmte Umlagen, Stromsteuer und Konzessionsabgabe auf den vor Ort erzeugten Anteil.
- Preisschutz & Unabhängigkeit: Ein Teil des Verbrauchs kommt direkt vom eigenen Dach. Das macht weniger anfällig für volatile Gas- und Börsenpreise.
- Nachhaltigkeit im Alltag: Der eigene CO₂-Fußabdruck sinkt ohne Komfortverlust; zugleich stärkt lokaler Solarstrom die Energiewende in Mehrfamilienhäusern.
- Komfort & Sicherheit: Der Lieferant, in den meisten Fällen der Vermieter, sorgt automatisch auch für Reststrom aus dem Netz. Es bleibt also eine 100 %ige Versorgung jederzeit gewährleistet.
- Fair & flexibel: Mieterstrom-Teilnahme ist keine Pflicht - es gibt keine Kopplung an den Mietvertrag (Ausnahmen nur in Sonderfällen), max. 2 Jahre Erstlaufzeit, danach Kündigungsfrist höchstens 1 Monat. Allerdings: Je mehr mitmachen, desto wirtschaftlicher ist ein Mieterstromprojekt.
- Teilhabe & soziale Dimension: Photovoltaik ist kein Privileg von Eigenheimbesitzenden; auch Mieter profitieren direkt und müssen miteingebunden werden. Das erhöht die Gerechtigkeit der Energiewende und stärkt Identifikation mit dem Gebäude.
Greifbarkeit & Transparenz: Herkunft und Wirkung werden sichtbar. Man erkennt, wo der Strom entsteht und wie er Kosten und Emissionen im Haushalt beeinflusst.

Digitale Mieterkommunikation & Mieterakquise-Tool: So führen Eigentümer Mieterstrom einfach ein
Menschen sind Gewohnheitstiere. Neues und Unbekanntes, z.B. andere Tarife, digitale Unterschriften, ungewohnte Begriffe, werden schnell als überfordernd oder als Mehraufwand wahrgenommen, gerade in älteren Zielgruppen. Entscheidend ist deshalb klare, proaktive Kommunikation und ein Prozess, der sich einfach anfühlt. Genau hier setzt metergrid an: Neben der Projektdurchführung übernehmen wir auf Wunsch auch die Mieterkommunikation, von der ersten Information bis zum Vertragsabschluss, und stellen den Anlagenbetreibern ein digitales Werkzeug zur Seite, das die Akquise spürbar erleichtert.
Das Mieterakquise-Tool von metergrid bündelt die komplette Vertragsstrecke online: transparente Infos, papierloser Abschluss, nahtlose Integration. Zum Beispiel durch eine geführte Drei-Schritte-Strecke (Daten → Zahlung → Abschluss) oder auch der automatische Vertragsversand an die Mieter. So sinken kognitive Hürden, der Aufwand für Eigentümer reduziert sich, und Interessierte können selbstbestimmt in wenigen Klicks beitreten. Denn: Mieterstrom bleibt dabei freiwillig! Überzeugen soll der erlebbare Mehrwert.

Mieter-App mit Echtzeit-Verbrauch: Energie-Tracking als Überzeugungshebel im Mieterstrommodell
Das Akquise-Tool erleichtert Eigentümern die Einführung, doch Begeisterung muss bei den Menschen entstehen, die den Strom nutzen. Deshalb richtet sich die metergrid Mieter-App direkt an Mieter und Mieterinnen. Sie macht Mieterstrom im Alltag sichtbar. Damit greift sie einen starken Nutzungs-Trend auf: Live-Tracking. Laut einer Studie von Bitkom e.V. nutzt rund ein Drittel der Bevölkerung (36 %) bereits Smartwatches, bei 16–29-Jährigen sind es 64 %. Zusätzlich geben 69 % an, mindestens eine Gesundheits-App zu verwenden. Das bedeutet: Echtzeit-Feedback ist fest im Alltag verankert und wird immer mehr genutzt. Genau dieses Verhalten übertragen wir auf Energie.
Statt abstrakter Versprechen zeigt unsere App, aktuell im Testbetrieb, in Echtzeit, was im Haus passiert: wie stark die PV-Anlage gerade liefert, wie sich der eigene Verbrauch entwickelt, welcher Anteil direkt aus dem Haus kommt und was das für Kosten und CO₂ bedeutet. Aus Zahlen werden Verläufe, aus Verläufen werden Muster, und aus Mustern werden Entscheidungen, die man gerne trifft: Geräte bewusster einsetzen, Lasten verschieben, Einsparpotenziale heben. So wird aus einem Stromtarif ein erlebbares Produkt, das Identifikation stiftet. Und genau diese positive Erfahrung - davon sind wir überzeugt - bindet Mieter langfristig.

Mieterstrom als Zukunftsstandard: Jetzt Projekt prüfen und Umsetzung starten
Mieterstrom macht Gebäude attraktiver, reduziert Kündigungen und senkt Energiekosten – bei nachweisbar hoher Akzeptanz von Solar in der Bevölkerung. Mit digitaler Mieterkommunikation, Akquise-Tool und Mieter-App lässt sich das Modell schnell und verständlich einführen.
Der logische nächste Schritt? Ein unverbindliches Beratungsgespräch mit metergrid! Dabei prüfen wir dein Projekt, kalkulieren die Wirtschaftlichkeit mit unserem Rendite Radar, und planen im Idealfall die Umsetzung deines Mieterstromprojekts. metergrid begleitet Eigentümer und Wohnungsunternehmen Ende-zu-Ende: von der Analyse bis zum Live-Betrieb!
Jetzt Kontakt aufnehmen und Mieterstrom im Bestand oder Neubau realisieren.
Häufige Fragen:
Was ist Mieterstrom und wie funktioniert er?
Mieterstrom bedeutet: Strom aus einer Photovoltaikanlage (PV) auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses wird direkt im Gebäude verbraucht. Ein Betreiber (z. B. Eigentümer, Wohnungsunternehmen oder ein Dienstleister) verkauft den Solarstrom an die Bewohner:innen.
So läuft es ab:
- Erzeugung vor Ort: Die PV-Anlage produziert Strom auf dem Dach oder an der Fassade.
- Direktverbrauch zuerst: Der erzeugte Strom wird vorrangig von Haushalten, Allgemeinstrom (z. B. Hauslicht), ggf. Ladepunkten etc. genutzt.
- Reststrom aus dem Netz: Reicht der PV-Strom nicht, wird automatisch Netzstrom ergänzt – die Versorgung bleibt jederzeit zu 100 % gesichert.
- Überschuss einspeisen: Nicht verbrauchter PV-Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist.
- Abrechnung & Messung: Intelligente Messkonzepte erfassen PV-Anteile, Netzbezug und ggf. Einspeisung; die Abrechnung erfolgt transparent.
- Freiwilligkeit: Mieterstrom ist in der Regel optional – ohne Kopplung an den Mietvertrag (außer in Sonderfällen).
Welche Vorteile haben Eigentümer und Mieter durch Mieterstrom?
Für Mieter
- Spürbar günstiger: Bei gefördertem Mieterstrom gilt eine gesetzliche Preisobergrenze von max. 90 % des örtlichen Grundversorgungstarifs für den gelieferten Stromanteil aus der PV-Anlage; zudem fallen auf den vor Ort erzeugten Anteil u. a. Netzentgelte, bestimmte Umlagen, Stromsteuer und Konzessionsabgabe nicht an.
- Preisschutz & Unabhängigkeit: Ein Teil des Verbrauchs kommt vom eigenen Dach – weniger Abhängigkeit von volatilen Börsen- und Gaspreisen.
- Klimaschutz im Alltag: Niedrigerer CO₂-Fußabdruck ohne Komfortverlust.
- Komfort & Sicherheit: Der Lieferant organisiert Reststrom – Versorgung bleibt lückenlos.
- Fair & flexibel: Üblicherweise freiwillige Teilnahme, moderate Erstlaufzeiten und kurze Kündigungsfristen.
- Transparenz & Motivation: Echtzeit-Einblicke (z. B. per Mieter-App) fördern bewusstes Nutzungsverhalten und Kostenkontrolle.
Für Eigentümer / Wohnungsunternehmen
- Wettbewerbsvorteil am Mietmarkt: Höhere Attraktivität der Immobilie; Energieeffizienz wird bei der Wohnungssuche zunehmend zum Top-Kriterium.
- Mieterbindung & geringere Fluktuation: Erlebbare Vorteile im Alltag steigern Zufriedenheit und Loyalität.
- Ökologische Profilierung: Sichtbare Energiewende im Bestand – ohne zusätzliche Flächenversiegelung.
- Wirtschaftliche Hebel: Nutzung von Dachflächen, Erlöse aus Einspeisung/Belieferung, potenziell bessere Planbarkeit von Energiekosten.
- Digitale Prozesse: Mit Tools (Onboarding, Vertragsabschluss, Abrechnung) sinkt der Verwaltungsaufwand.
(Hinweis: Konkrete Vorteile hängen von Standort, Anlagengröße, Tarifgestaltung und Rechtsrahmen ab.)
Wie unterscheidet sich Mieterstrom von der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung (GGV)?
- Mieterstrom:
- Liefermodell: Es bestehen Energie-Lieferverträge mit einzelnen Bewohner:innen.
- Pflichten: Lieferantenrolle inkl. Abrechnung, Marktkommunikation und gesetzlicher Vorgaben.
- Preislogik: Bei geförderten Modellen gilt die o. g. Preisobergrenze; ein Teil der Abgaben entfällt auf den lokalen PV-Anteil.
- GGV (Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung):
- Gemeinschaftliche Eigenversorgung: Strom wird intern gemeinschaftlich genutzt und verteilt; i. d. R. kein klassisches Lieferverhältnis mit einzelnen Endkund:innen.
- Andere Rollen & Prozesse: Abgrenzung bei Messkonzepten, Abrechnung und regulatorischen Pflichten; stärker „internes“ Modell.
Kurz: Mieterstrom = Lieferbeziehung mit Endkund:innen; GGV = gemeinschaftliche Eigenversorgung innerhalb des Gebäudes.
(Die genaue Ausgestaltung richtet sich nach dem aktuell geltenden Rechtsrahmen und Messkonzepten.)
Welche Förderungen gibt es für Mieterstrom?
Wie unterstützt metergrid bei der Umsetzung von Mieterstromprojekten?
- End-to-End-Begleitung: Von der Projektprüfung (inkl. Wirtschaftlichkeitscheck, z. B. mit „Rendite Radar“) über Planung und Umsetzung bis zum Live-Betrieb.
- Digitale Mieterkommunikation & Akquise-Tool:
- Geführte Online-Strecke (z. B. 3 Schritte: Daten → Zahlung → Abschluss).
- Transparente Infos, papierloser Vertragsabschluss, automatischer Vertragsversand.
- Reduziert kognitive Hürden und Aufwand für Eigentümer.
- Mieter-App (Echtzeit-Verbrauch):
- Live-Ansichten zu PV-Erzeugung, eigenem Verbrauch, Direktverbrauchsanteil, Kosten- und CO₂-Effekten.
- Fördert Akzeptanz, Verständnis und aktives Energiemanagement im Alltag.
- Abrechnung & Prozessautomatisierung: Plattformgestützte Abrechnung, Marktkommunikation, Messdatenverarbeitung und Reporting.
- Skalierbarkeit & Partnerschaften: Erprobte Messkonzepte, Integration von Hardware/Partnern (z. B. Ladeinfrastruktur) und strukturierte Prozesse.