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Ariadne-Analyse zeigt: Mieterstrom hat enormes Potenzial für die Energiewende
Veröffentlicht
14.10.2025
Aktualisiert
14.10.2025
Autor
Rosanna Meyer

Im September 2025 hat das Kopernikus-Forschungsprojekt Ariadne eine umfassende Analyse zu Gebäude- und Mieterstrom veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Mieterstrom ein entscheidender Baustein der Energiewende werden kann, wenn die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Als einer von sechs ausgewählten Branchenexperten war auch metergrid Teil der Studie und konnte Einblicke aus der täglichen Arbeit im Mieterstrommarkt beitragen.
Ungenutztes Potenzial auf deutschen Mehrfamilienhäusern
Das technische Potenzial von Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäusern liegt laut der Analyse bei bis zu 60,4 Gigawatt installierter Leistung. Das entspricht rund 28 Prozent des gesamten Photovoltaik-Ausbauziels der Bundesregierung bis 2030. Trotzdem ist bisher nur ein Bruchteil davon umgesetzt: Rund 5.000 Anlagen sind derzeit als Mieterstromanlagen registriert. Das ist ein sehr geringer Anteil angesichts von über drei Millionen Mehrfamilienhäusern in Deutschland.

Der Grund liegt weniger im mangelnden Interesse der Bevölkerung, sondern vor allem in administrativen, bürokratischen und technischen Hürden. Unterschiedliche Anforderungen bei Messkonzepten, komplexe Abrechnungsprozesse und der hohe Abstimmungsaufwand mit Netzbetreibern bremsen viele Projekte aus. Die Studie macht deutlich: Ohne vereinfachte Prozesse und klare Standards bleibt ein Großteil dieses Potenzials ungenutzt.
Wirtschaftlichkeit mit deutlicher Spannweite
Unter anderem betrachtet die Ariadne-Analyse, wie wirtschaftlich Mieterstromprojekte heute sind. Und sie räumt mit dem alten Vorurteil auf, Mieterstrom sei nicht rentabel. Für ein typisches Mehrfamilienhaus mit acht Wohneinheiten und einer Teilnahmequote von 75 Prozent liegt die interne Rendite im Basisfall bei etwa 3,6 Prozent. Unter günstigen Bedingungen, etwa bei höheren Teilnahmequoten, niedrigen Investitionskosten und effizienter Messtechnik, kann sie auf bis zu 18,5 Prozent steigen.

Damit zeigt sich: Mieterstrom lohnt sich längst auch für kleinere Gebäude. Ausschlaggebend sind standardisierte, digitale Abläufe und geringe Zusatzkosten durch Mess- und Abrechnungssysteme. Wirtschaftlichkeit ist also keine Frage der Größe, sondern der Effizienz.
Besonders interessant: Mieterstrom schneidet deutlich besser ab als die reine gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (gGV). Die Rendite liegt 1,1 bis 3,6 Prozentpunkte höher, da der Weiterverkauf von Netzstrom profitabel gestaltet werden kann und der Mieterstromzuschlag greift.
Die Rolle von metergrid in der Ariadne-Studie
metergrid war als Praxispartner Teil der Analyse und hat insbesondere die Perspektive kleinerer und mittlerer Vermieter eingebracht. Diese Gruppe gilt als entscheidend für die Energiewende im Gebäudesektor, war bisher aber im Mieterstrommarkt unterrepräsentiert. Mit digitalen Prozessen und automatisierter Abrechnung ermöglicht metergrid, dass auch kleinere Mehrfamilienhäuser wirtschaftlich betrieben werden können; ein Punkt, den die Ariadne-Analyse ausdrücklich hervorhebt.
Julian Schulz, Mitgründer und Geschäftsführer von metergrid, betont im Interview: „Gestiegene Energiepreise, sinkende PV-Kosten und regulatorische Erleichterungen machen Mieterstromprojekte heute profitabler als je zuvor. Innerhalb von drei Jahren hat sich die Nachfrage vervielfacht – ein starkes Signal für die wachsende Bedeutung dieses Marktes!“

Fazit: Der Markt ist da – jetzt müssen die Rahmenbedingungen folgen
Die Ariadne-Analyse liefert ein klares Signal: Mieterstrom ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende im Gebäudesektor. Das technische Potenzial ist riesig, die Wirtschaftlichkeit zunehmend attraktiv – doch Bürokratie, fehlende Standardisierung und uneinheitliche Messprozesse bremsen den Ausbau.
Damit sich das ändert, braucht es klare Regeln, einfache Messkonzepte und verlässliche Strukturen. Der Markt entwickelt sich schnell, und die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass Mieterstrom inzwischen auch in kleineren Gebäuden wirtschaftlich und zuverlässig funktioniert.
Und genau hier setzt metergrid an: mit digitalen Lösungen und einer Software, die alle Aspekte eines Mieterstromprojekts bündelt und die Verwaltung möglichst unbürokratisch und kundenfreundlich gestaltet. Und mit einem optionalen Rundum-Sorglos-Servicepaket, bei dem wir die komplette Abrechnung und Verwaltung für dich übernehmen. So werden Mieterstromprojekte auch für kleinere Gebäude wirtschaftlich, unbürokratisch und zukunftssicher.
Du möchtest das Potenzial deiner Immobilie für Mieterstrom prüfen? Kontaktiere uns gerne. Wir zeigen dir, was möglich ist und begleiten dich von der Wirtschaftlichkeitsberechnung bis zur fertigen Mieterstrom-Lösung.
Häufige Fragen:
Worum geht es in der Mieterstrom-Anlayse des Ariadne-Projekts?
Die Ariadne-Analyse untersucht, welches Potenzial Mieterstrom für die Energiewende hat, wie wirtschaftlich solche Projekte sind und welche Hürden es aktuell gibt. Sie zeigt: Auf den Dächern deutscher Mehrfamilienhäuser könnten bis zu 60,4 Gigawatt Photovoltaikleistung installiert werden – das wären fast 30 Prozent des PV-Ziels bis 2030. Gleichzeitig weist die Studie auf große bürokratische und technische Herausforderungen hin, etwa bei Messkonzepten und Abrechnungsprozessen.
Lohnt sich Mieterstrom überhaupt für kleinere Mehrfamilienhäuser?
Ja, laut der Ariadne-Analyse ist Mieterstrom längst nicht mehr nur für große Wohnanlagen interessant. Auch kleinere Gebäude mit wenigen Wohneinheiten können wirtschaftlich betrieben werden, wenn Prozesse digitalisiert sind, und Mess- sowie Abrechnungssysteme effizient arbeiten. Die interne Rendite liegt im Durchschnitt (je nach Anbieter und Art des Projekts) bei rund 3,6%, kann aber bei optimalen Bedingungen bis über 18% betragen.
Warum gibt es trotz des großen Potenzials noch so wenige Mieterstromanlagen?
Obwohl das technische Potenzial bei über 60 Gigawatt liegt, sind derzeit nur wenige tausend Anlagen in Betrieb. Hauptgründe sind komplexe bürokratische Anforderungen, unterschiedliche Messkonzepte und langwierige Abstimmungsprozesse mit Netzbetreibern. Die Studie betont, dass klare Standards und digitale Abläufe nötig sind, um den Ausbau zu beschleunigen. Technische und digitale Lösungen dieser Art, die den bürokratischen Aufwand verringern, bietet u.a. die Software von metergrid. So werden Mieterstrom-Projekte auch für kleinere Immobilien wirtschaftlich und einfach zu verwalten.
Wie unterstützt metergrid Vermieter*innen bei Mieterstromprojekten?
metergrid bietet digitale Lösungen (z.B. Verwaltungs- und Abrechnungssoftware), die Planung, Messung und Abrechnung von Mieterstromprojekten vereinfachen. So können auch Vermieter kleinerer Mehrfamilienhäuser Projekte umsetzen, die früher als zu komplex galten. metergrid war Teil der Ariadne-Analyse und bringt dort die Praxiserfahrung aus über 1.500 realen Projekten ein.
Welche Faktoren entscheiden darüber, ob sich ein Mieterstromprojekt rechnet?
Ausschlaggebend sind vor allem die Teilnahmequote der Mieter, die Investitionskosten für die PV-Anlage und die laufenden Kosten für Messung und Abrechnung. Die Ariadne-Analyse zeigt: Je höher der Eigenverbrauch und je effizienter die Prozesse, desto rentabler ist das Projekt. Standardisierte und digitale Abläufe sind dabei der Schlüssel zur Wirtschaftlichkeit.