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Projektbericht: Mieterstrom in Neuss - smart und wirtschaftlich im Zweifamilienhaus
Veröffentlicht
27.11.2025
Aktualisiert
27.11.2025
Autor
Stella Pudor

Wie Heiko van Bergen (STAMOS GmbH) in Neuss zeigt, dass Mieterstrom auch bei nur zwei Wohneinheiten effizient, digital und wirtschaftlich funktioniert.
Key Facts auf einen Blick
- Standort: Neuss, NRW
- Gebäude: Zweifamilienhaus (Baujahr 1954)
- PV-Anlage: Dachanlage (18,48 kWp laut Projektunterlagen im Video-Konzept)
- Speicher: Hager flow, 13 kWh
- Technik: Energiemanager, Mieterstrom-Messkonzept, witty plus Wallbox
- Mieterstrommodell: 2 Wohneinheiten + Allgemeinstrom
- Partner: Stamos GmbH (Elektroinstallation), Hager, metergrid
- Digitale Tools: metergrid Plattform, Mieter-App, Rendite Radar
Ein energetisches Gesamtkonzept – technisch sauber und wirtschaftlich durchdacht
Im Rahmen der Sanierung seines Zweifamilienhauses in Neuss hat Elektromeister Heiko van Bergen ein umfassendes Energiekonzept realisiert, das zeigt, wie sich auch kleine Objekte erfolgreich elektrifizieren und in ein Mieterstrommodell überführen lassen. Das Gebäude aus den 1950er-Jahren wurde dafür technisch komplett neu aufgestellt: PV-Anlage, Wärmepumpe, Batteriespeicher, Wallbox, dynamische Tarife sowie eine modernisierte Energieverteilung bilden heute das intelligente Energiesystem des Hauses.
Doch bevor die technische Umsetzung startete, stand die wirtschaftliche Betrachtung im Vordergrund. Gemeinsam mit metergrid analysierte van Bergen das Projekt im Rendite Radar – dem digitalen Wirtschaftlichkeits- und Planungstool für Mieterstromprojekte. Das Tool zeigt, unter welchen Bedingungen sich ein Mieterstrommodell lohnt, simuliert Erträge, Verbrauchsprofile, Stromgestehungskosten und Investitionsparameter. Für van Bergen wurde dadurch klar: Auch ein Gebäude mit nur zwei Wohneinheiten kann wirtschaftlich Mieterstrom bereitstellen, wenn Technik und Betrieb intelligent aufgesetzt werden.
Die Energieverteilung – Basis für ein steuerbares und mieterstromfähiges System
Kern des Projekts ist die erneuerte Energieverteilung. Sie verbindet alle relevanten Komponenten und stellt sicher, dass die Energieflüsse präzise gemessen, gesteuert und abgerechnet werden können. Der integrierte Energiemanager des Hager flow-Systems übernimmt dabei eine zentrale Rolle: Er priorisiert Verbraucher wie Wärmepumpe, Haushaltsstrom, Speicher und Wallbox und kann – sobald mehrere Stromtarife hinterlegt sind – den günstigsten Tarif automatisch nutzen. Damit wird nicht nur der Eigenverbrauch optimiert, sondern auch die Grundlage geschaffen, Mieterstrom sauber und regelkonform umzusetzen.

Die metergrid Box – Schnittstelle zwischen Technik, Messung und digitalem Betrieb
Damit das Haus vollständig mieterstromfähig wird, wurde das metergrid Gateway installiert. Dieses stellt die technische Verbindung zwischen den Messpunkten im Gebäude und der digitalen metergrid-Software her. Dort werden alle Energieflüsse erfasst, verarbeitet und für Abrechnung, Monitoring und Berichterstattung genutzt.
Das metergrid Gateway ermöglicht: die strukturierte Erfassung aller Strombezüge, die automatisierte Bereitstellung der Daten für die Mieterstromabrechnung, sowie den sicheren, datenschutzkonformen Transfer in die metergrid-Software.
Damit schafft sie die technische Voraussetzung, das gesamte Gebäude digital abzubilden und später im Echtbetrieb vollständig automatisiert abzurechnen.

flow – Energiemanagement, Speicher und PV im Zusammenspiel
Das im Projekt eingesetzte flow-Komplettsystem basiert auf einem modularen Aufbau aus Energiemanager, Batteriespeicher und optionaler Wallbox witty plus. Der 13-kWh-Speicher deckt im Alltag einen großen Teil des Strombedarfs ab und ermöglicht auch die Versorgung der Wärmepumpe oder der Wallbox über Photovoltaikstrom.
Der Energiemanager steuert den Energiefluss im Haus nach Prioritäten: zuerst direkte Nutzung durch die Haushalte, dann Laden des Speichers, danach Versorgung der Wallbox, abschließend Einspeisung ins Netz.

Dynamische Tarife, PV-optimiertes Laden und Notstromfähigkeit – Mehrwert für Betreiber
Besonders wertvoll ist die Fähigkeit des Systems, dynamische Stromtarife einzubinden. Sinkt der Preis am Markt, lädt der Speicher automatisch günstigen Netzstrom und stellt ihn später bei höheren Preisen zur Verfügung.
Die PV-Anlage speist nicht nur die Haushalte und den Speicher, sondern auch die witty plus Wallbox. Dank automatischer Phasenumschaltung wird überschüssiger PV-Strom direkt genutzt, bevor Netzstrom bezogen werden muss – ein wesentlicher Faktor, um sowohl E-Fahrzeug als auch PV-Anlage schnell zu amortisieren. Van Bergen plant bereits die Erweiterung: Aufgrund der Straßensituation mit wenigen Parkplätzen möchte er künftig eine halböffentliche Ladestation wie witty park 2 anbinden.

Mieterstrommodell: Einfach, digital und ohne Mehraufwand für den Betreiber
In Zusammenarbeit mit Hager und metergrid wurde ein vollwertiges Mieterstrommodell für zwei Wohneinheiten entwickelt. metergrid übernahm: das Messkonzept, die Abstimmung mit dem Netzbetreiber, die Einbindung der Anlage ins digitale System, sowie später die komplette energiewirtschaftliche Abwicklung. Nach der Zählersetzung geht das Projekt in den Testbetrieb über. Danach laufen Abrechnung, Tarifierung und Datenverarbeitung vollständig automatisiert über das metergrid-System.
Für die Mieter bedeutet das volle Transparenz: Die metergrid Mieter-App zeigt Kosten, Verbrauch, Solarstromanteil und historische Daten, ein entscheidender Faktor für Akzeptanz und Nutzerfreundlichkeit.
Fazit: Mieterstrom funktioniert – auch im Zweifamilienhaus
Heiko van Bergen beweist mit seiner kleinen Immobilie in Neuss, dass Mieterstrom nicht erst bei großen Wohngebäuden rentabel wird. Durch die Kombination aus intelligenter Technik, klarer Projektplanung, der Wirtschaftlichkeitsanalyse über das Rendite Radar und dem digitalen Betrieb über metergrid entsteht ein skalierbares, effizientes Modell, das Eigentümern wie Mietern Vorteile bietet.
Weitere Praxisberichte über Mieterstromprojekte in großem und kleinen Maßstab von metergrid findest du auf unserer Seite "Referenzprojekte".
Häufige Fragen:
Lohnt sich Mieterstrom auch im Zweifamilienhaus?
Der aktuelle Projektbericht aus Neuss zeigt, dass ein gut geplantes Mieterstromprojekt sich auch im kleinen Maßstab in einem Zweifamilienhaus lohnen kann. Letztendlich kommt es immer auf individuelle Faktoren an wie z.B. Zustand und Investitionsbedarf des Gebäudes, verfügbare Dachfläche, Teilnahme der Mieter am Mieterstrom, etc. In diesem vorliegenden Mieterstrom-Fallbeispiel wurde zusätzlich auch in einen Stromspeicher, flexiblem Reststromtarif sowie in eine Wallbox für E-Autos investiert - so kann der Solarstrom bestmöglich genutzt werden.
Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung im Rendite Radar von metergrid kann noch vor Projektbeginn bereits eine präzise Prognose liefern, ob das geplante Mieterstromprojekt wirtschaftlich ist.
Für welche Immobilientypen setzt metergrid Mieterstrom um?
metergrid setzt wirtschaftlich und individuell Mieterstromprojekte um, unabhängig von der Größe des Gebäudes. Dank unserem starken Partnernetzwerk und umfassenden Softwarelösung können wir uns individuell an die Gegebenheiten vor Ort anpassen. Ob großer Wohnblock, kleines Zweifamilienhaus, Neubau oder Altbau: mit metergrid kann ein Mieterstromprojekt unter verschiedensten Bedingungen wirtschaftlich umgesetzt werden.
Was ist die Besonderheit an dem Mieterstromprojekt in Neuss, das metergrid umgesetzt hat?
Die Besonderheit an diesem Mieterstromprojekt ist die Gebäudegröße (Zweifamilienhaus). Häufig gibt es Vorurteile, dass Mieterstrom sich in kleineren Immobilien nicht lohnt. Natürlich kommt es immer auf die individuellen Gegebenheiten vor Ort an - aber an diesem Beispiel zeigen wir, dass sich selbst in einem Zweifamilienhaus Mieterstrom effizient, digital und wirtschaftlich umsetzen lässt. Bei diesem Projekt hat der Vermieter neben der PV-Anlage außerdem in einen Stromspeicher, Wärmepumpe und einen flexiblen Stromtarif für Reststrom investiert - so kann der Strom aus der PV-Anlage bestmöglich genutzt werden, während nachts günstiger Strom aus dem Netz bezogen werden kann. In Verbindung mit einer Wallbox können so außerdem E-Autos geladen werden - der Vermieter dieses Zweifamilienhauses nutzt das volle Potenzial des Mieterstrommodells aus und macht sein Projekt so wirtschaftlich.
